MACBA, Barcelona

Mitten im Stadtgebiet El Raval, dem ehemals ärmlichen Arbeiterviertel in der Nähe des Plaça de Catalunya 18, steht das Museu d‘Art Contemporani (Museum für zeitgenössische Kunst). Der Entwurf für das futuristische Gebäude des MACBA stammt von dem amerikanischen Architekten Richard Meier und wurde im November 1995 eröffnet. Mit seiner grossen, hellen und imposanten Gestalt bildet das Gebäude einen starken Kontrast zu seiner Umgebung.

Das Museu d’Art Contemporani im Stadtteil El Raval	Futuristische Gestaltung des Museums	Das MACBA widmet sich der zeitgenössischen Kunst
Das Gebäude bildet einen Kontrast zur Umgebung	Das Zentrum für zeitgenössische Kultur grenzt an das Museum	Das MACBA in einem schönen Licht bei Nacht

Präsentiert werden im MACBA Werke aus der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. Obwohl die Sammlung des Museums auch Gemälde ausländischer Künstler beinhaltet, wie beispielsweise von Anselm Kiefer, Joseph Beuys und Paul Klee, liegt der Schwerpunkt der Kollektion auf spanischen beziehungsweise katalanischen Künstlern. Hervorzuheben sind dabei die Werke von Joan Miró, Antoni Tapiès, Xavier Grau und Miquel Barceló.

Neben der dauerhaften Sammlung wechselt die Ausstellung alle drei bis vier Monate. Dabei handelt es sich nicht nur um Gemälde, sondern auch um Video-Kunst, Installationen und ähnlichem. Der Kunstkritiker Alexandre Cirici Pellicer hatte Ende der 1950er Jahre die Idee, ein Museum für zeitgenössische Kunst zu gründen. Gemeinsam mit Freunden organisierte er verschiedene Ausstellungen, stieß aber unter dem Franco-Regime an seine Grenzen. Erst in den 1980er Jahren wurde die Idee wieder aufgegriffen und so entstand das heutige Museum mit Unterstützung der Stadt Barcelona, der Regierung Kataloniens und der Museumsstiftung.

Im Stadtviertel El Raval, direkt neben dem Museu d‘Art Contemporani, liegt das Casa de la Caritat (Haus der Barmherzigkeit). Früher erhielten die armen Leute des Viertels in diesem Gebäude etwas zu Essen und eine grundlegende medizinische Versorgung. Heute ist das Haus der Sitz des Centre de Cultura Contemporània (Zentrum für zeitgenössische Kultur).

Innernhof des Casa de la Caritat

Das Zentrum CCBB organisiert Ausstellungen, Film- und Video-Projekte, Musik- und Tanzvorführungen, aber auch Rund- und Spaziergänge durch die verschiedenen Viertel der Stadt. Des Weiteren werden Kurse und Vorträge angeboten. Thematisch dreht sich alles mehr oder weniger um die Metropole Barcelona und ihre kulturellen Ausdrucksformen. Unabhängig von den wechselnden Ausstellungen ist allein schon das Gebäude einen Besuch wert, denn der große Innenhof mit der riesigen Glaswand auf einer Seite bietet einen beeindruckenden Anblick.

Das einstige arme Arbeiterviertel El Raval hat sich, nachdem viele Barcelonesen lange Zeit einen Bogen um den Bezirk, aufgrund der Kriminalität und Prostitution, gemacht haben in den letzten Jahren zu einem richtigen Szene-Treffpunkt entwickelt. Mittlerweile gibt es in den engen Gassen viele Galerien, zahlreiche Cafés und kreative Shoppingmöglichkeiten. Noch immer gibt es in dem Stadtteil einen hohen Anteil an Zuwandereren, vor allem aus Marokko, die maßgeblich an dem besonderen Flair Ravals beteiligt sind.

Der Palau Moja ist ein Herrenpalast an der Ecke von Rambla 34 dels Estudis und der Carrer Portaferrissa. Das Gebäude stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Entworfen wurde er vom Architekt Josep Mas im späten Barockstil. Die Fassade und die Einrichtung des Salons, der mit Malereien des katalanischen Malers Francesc Pla geschmückt ist, stammen zum großen Teil noch aus dieser Zeit. Damals wohnte hier die adlige Familie Moja, in deren Auftrag der Palast erbaut wurde.

Im Jahr 1875 ging das Gebäude in den Besitz des Marquis von Comillas über, der es im Stil der damaligen Zeit umgestaltete. Im Laufe der Jahre haben immer wieder berühmte Persönlichkeiten in dem Palast übernachtet, so auch der spanische König Juan Carlos I. Während des Spanischen Bürgerkrieges war das Gebäude sogar der Hauptsitz der CNT - der spanischen anarchistischen Gewerkschaft. Heute befindet sich im Palau Moja ein Büro der Kulturabteilung der katalanischen Landesregierung. Besucher können den Palast besichtigen, allerdings ist eine Voranmeldung notwendig.